Reifenbehandlung

[walterh]

Hallo Mädels und Jungs,

ich habe nicht geschaut, ob vielleicht irgendwo in den Tiefen dieses Forums schon was zum Thema "Ortmann Behandlung" steht.
Ich gebe einfach meine Erfahrung weiter in der Hoffnung, hiermit ein paar Leuten zu helfen, die wie ich wie der "Ochs vorm Ortmann-Berg stehen"

Mir ist klar, dass der Reifenzauber um die Ortmänner für einige Slotracer gar kein grosses Vodoozeuchs ist, da schon einige Zeit praktiziert.

Es gibt aber immer noch einige Fahrer, die aus welchen Gründen auch immer, noch nicht eingeweiht sind oder sich nicht einweihen haben lassen.

Der grosse Zauber heisst "Abralon" und polieren bis der Arzt kommt.

Bei "Abralon" handelt es sich um Schleifvlies aus dem Malerbedarf in 1000er, 2000er und 4000er Körnung.
Einfach "googeln" und Ihr werdet sofort fündig.

* Die Reifen werden nach der Hudy zunächst mit 800er Schleifpapier behandelt.
* Anschliessend werden die Reifen nass (!) mit 1000er, 2000er und abschliessend mit 4000er Schleifvlies poliert, so dass eine schöne glänzende Oberfläche bleibt.

Obiges Polieren verlangt viel, ganz viel Zeit und Geduld für den Ausführenden sowie die liebe Familie !!

Kleines Beispiel meines "Weges zur Erleuchtung":

Bei der letzten legendären Ebersberger Trophy fuhren wir deutlich hinterher, alles Variieren des Setups half nichts.

Pepe fuhr auf der weissen Spur (aussen) 15,5 bis 15,6er Zeiten.

Julian und Tobias hatten schliesslich Mitleid mit uns erbarmungswürdigen ehrenwerten Herren und nahmen mich beiseite um mit mir nach obigen Eckdaten einen unserer Reifensätze "schnellstmöglichst" aufzubereiten.

Nachdem Pepe den neuen Satz aufgezogen hatte, pendelten sich seine Rundenzeiten bei 14,5(!) bis 14,6 sec ein!! Und dies hielt einige Spuren, sprich Stunden.

Übrigens "verglücklichte" sich Pepes Gesichtsausdruck merklich und anhaltend

Das heisst, dass obige Behandlungsmethode auch eine nachhaltige Wirkung beim Grip und Seelenfrieden erzielte.

Aber Achtung ! Scheinbar reagiert nicht jeder der dunkelblauen Reifen dermassen optimal.

Und Vorsicht ! Bei Highgrip-Clubbahnen kann der Schuss schon mal nach hinten losgehen.

Mich hat die Erfahrung und der Riesenaufwand jedenfalls bekräftigt ...

... in meinem altbekannten Streben, die guten alten Gummireifen wieder einzuführen

... mir einen Satz dieser Superspezialgripreifen für alle Fälle herzurichten (Ohje, wir sind ja zu dritt)

... mich in Zukunft wieder etwas mehr der Ursachen beispielloser Performance zu widmen

Schöne Grüsse,

Euer Walter

[walterh]

Ich gehe davon aus, dass aus unseren Kreisen keiner mit der Chemiekeule an die kleinen armen blauen Dinger rangeht.

Wenn doch ...

... hat er den Geist und Sinn unserer Rennserien nicht verstanden

... würde ich gerne das Motto von Franz zitieren "Und denkt daran, Slotracing ist ein Hobby, nicht mehr und nicht weniger !!!!"

... sollte er sich rasch ein anderes Betätigungsfeld suchen, um sein Ego zu befriedigen

... liegt hier jederzeit Benzin und 120er Schleifbrett parat

Schöne Grüsse,

Euer Walter

[Viper]

Servus Tuningfetischisten und Optimierungsoptimierer,

als ich vor ca. 2 Jahren von der Polierungsmanie erfuhr,
war ich als neugieriger Experimentierfetischist tatsächlich
auf der Suche nach diesem "Abralon". Allerdings hätte ich
damals eine ganze Kiste abnehmen müssen, sodass ich dieses
Vorhaben dann ganz schnell wieder aufgab.
Ergo habe ich bis heute alle Ortis (schwarze,hell- und dunkelblaue)
höchstens mit einem 1200er Schleifpapier (trocken) rundgeschliffen und gut ist(war).
Da ich vor jedem Rennen mindestens 2 mal 2 Fahrzeuge vorbereiten muss
(= mind. 8 bis 12 Reifen), wäre ein mehrstündiges Polieren der Pneus für mich
definitiv zu familienfeindlich, wie bereits von Walter richtig erwähnt.
Wenn diese Massnahme aber tatsächlich eine Sekunde/Runde bringt,so bin ich
momentan zumindest etwas geschockt, oder sagen wir verblüfft.
Heißt das jetzt für mich, dass ich zwar Traumzeiten beim Rennen liefern könnte,
dafür aber zuhause mit dunklen Wolken über dem Frühstückstisch leben muss?
Muss ich mir evtl. Urlaub nehmen wegen polierender Heimarbeit freitag vormittags?
Lässt sich dieser Effekt vielleicht auf die eine od. andere Strecke eingrenzen?
Ich bin jetzt doch verwirrt...und hat zufällig jemand ein 4000er Schleifvlies übrig?...
Chemische Keulen (Weichmacher bis der PU tropft), so glaube ich sind in unserem
lockeren und fairfahrende Kreis kein Thema.

So, jetzt muss ich wieder weiterarbeiten, damit ich mir die nächsten Schnuckels leisten kann.

Viele Grüße
klaus

[Pepe]

Ich bin jetzt doch verwirrt...und hat zufällig jemand ein 4000er Schleifvlies übrig?
klaus

Moin Klaus,

in vielen gutsortierten Onlineshops kann man das Wundervlies kaufen... z.B. hier

http://www.slotbox.de
Farben und Lackierzubehör
Schleifen/Polieren
etwas runterscrollen und dann erscheinen sie... die Wunderschleifmittel
(Leider lässt sich kein direkter Link setzen)

Gut Schleif,

Pepe

[hoggema]

Hallo Klaus,

a bisserl spät aber trotzdem:
die Pads bekommst du auch bei http://www.bleck-center.de/slotracing-m ... -4000.html

oder beim örtlichen Autolackierer.

Im Handel gibt es auch Schleifpads von anderen Herstellern mit den selben Werten,
die aber nichts taugen. Also wenn, dann nur Abralon.

Gruß
Markus

[hoggema]

Ich weiß, es wurde nicht danach gesucht, aber da es zum Thema gehört:
Zur Ergänzung zum 1. Posting noch:
http://www.src-poering.de/phpBB2/viewto ... =6483#6483

Bereits 2006 musste man die Ortis schon polieren (PDF anklicken):
http://www.slotracing-forum.de/forum/messages/82922.htm

Da es hier um Reifenbehandlung geht und nicht nur um PU-Voodoo,
wäre eine Beschreibung der Gummireifenbearbeitung wünschenswert.

Achtung: Langer Text

Meine Erfahrungen mit PU/Gummi bisher:
Zur Slotbörse im Herbst letzten Jahres hatte ich mich wegen des Schocks über
die hellblauen Ortmänner mit ein paar Sätzen NSR Gummis und den
ersten dunkelblauen Ortmännern eingedeckt.

Zunächst fällt auf, dass das "auf Maß schleifen" bei den Gummis wesentlich
länger dauert. Die Gefahr, dass sie zu schmieren anfangen ist sehr groß.
Man muss also permanent und vorsichtig nachjustieren.
Die Ortis sind dagegen Ruck Zuck auf Sollmaß. Das anschließende polieren
bis zum Glänzen dauert max. 3 Minuten.
Die Gummis wurden abschießend noch mit 400er behandelt.

Der Fahrtest war ernüchternd: Trotz gesäuberter Bahn, anfangs 6/10,
nach 1000 Runden 5/10 Rückstand auf die Bestzeiten.
Ein zweiter Satz Gummis mit 600er Schliff war konstant
5/10 über der Bestzeit.
In meiner Verzweiflung habe ich etwas Chemie angewendet und siehe da:
Es fehlen 2/10, aber er rutscht mehr als die Ortmänner.
Dann die neuen Ortis drauf und der bisherige Rundenrekord war Vergangenheit

Als die Reifendiskussion wieder losging, habe ich die Reifen wieder herausgekramt.
Die Gummis sind härtergeworden, wobei der "chemische" noch der weicheste war.
Beide erreichten ihre Zeiten nicht mehr und sind bereits in der Tonne gelandet.
Der Ortmann lief auf meinem Spirit beim letzten Rennen -
mit meiner bisher besten Plazierung.

Mein persönliches Fazit: Gummireifen brauchen mehr Zeit in der ersten Vorbereitung
als Ortmänner. Dass die Ortis je nach Bahn vor dem Rennen noch kurz poliert
werden müssen, empfinde ich als geringen Aufwand.

Weil ich es gerade im Forum gefunden habe:
Auf die Frage wie ein Racer seine Gummireifen zu so guter Performance bringt,
war die Antwort: Fahren, Fahren, Fahren.

Ketzermodus an:

Muss ich jetzt stundenlang die Gummireifen einfahren,
um sie zu optimaler Leistung zu bringen?

Ketzermodus aus

Hier haben bestimmt einige andere oder bessere Erfahrungen mit Gummis
gemacht als ich. Wäre schöne mal was davon zu hören.

Gruß
Markus

[lurchi]

Hallo Walter,

jetzt muss ich als Neuling auch mal meinen Senf dazugeben

Wer mit Gummi garnichts anfangen kann, für den würde sich bestimmt der eine oder andere Superstockler zu einem Gummireifen-Workshop finden ... selbstverständlich biete ich mich da auch an ... aber ohne 4000er Schleifflies

Nach einem Jahr auf OM-Reifen weis ich jetzt endlich wie ich diese Dinger halbwegs zu behandeln habe, damit sie machen was ich will.
Von daher wäre mir zumindest ein Workshop für Ortmänner auch schon früher entgegen gekommen.

Chemie ist strikt verboten ... Ist ja bereits der Fall.

Achtung Ironie ! : Wenn ich dieses Gebot befolge und ich an das Gute im Menschen glaube, würde es doch auch reichen zu sagen: Es sind keine Competition-Reifen, keine Ortman-kompatiblen Reifen o.ä., kein Nass-Schleifen/Polieren mit 20.000er usw. zugelassen.

Und mal ehrlich, spätestens nach einem Jahr wird doch der gleiche Aufwand mit den Gummis betrieben. Außerdem muss ich mir jetzt mehrere Reifen von verschiedenen Herstellern kaufen um die Beste Mischung für meine Auto herauszufinden (= noch mehr Zeit und Kosten).

Wo ist also da der Vorteil?
Bitte nicht falsch verstehen, generell bin ich immer für Neuerung zu haben.
Aber es macht doch keinen Unterschied ob sich nach einer halben Stunde pro Reifen blauer oder schwarzer Staub unter meiner Ilpe befindet.

Gruß
Immanuel