Hi folks,
gestern, bei dem Porsche GT2 Rennen, wurde über das Thema schon kräftig diskutiert, teilweise auch sehr emotional.
Eine Diskussion ist immer eine gute Sache, sie sollte aber sachlich geführt werden und jede Meinung hat das gleiche Gewicht. Und da ein Forum ein hervorragender Platz dafür ist, möchte ich nun meine Sicht auf die Dinge spezifizieren.
Ich verstehe die Mini-z Rennserie als Einstiegsklasse für Slotter, die keine Erfahrung mit dem Bauen von Autos haben, dies beinhaltet Aufbau und Einstellung von Metallfahrwerken, Verkleben und Schleifen von Reifen, Verkleben von Chassis und Deckel, etc. und auch das Fahren auf großen Clubbahnen.
Damit so eine Einstiegsklasse funktioniert und dadurch die Slotszene durch neue Fahrer bereichert wird, müssen gewisse Vorraussetzungen erfüllt werden
Die Mini-z bieten wunderschöne Karosserien, daß aufwendige Lackieren entfällt schon einmal. Außerdem sind sie sehr stabil und verzeihen auch den ein oder anderen harten Abflug.
Bei den Metallfahrwerken sollten einfach aufzubauende und einzustellende Modelle verwendet werden, damit erst einmal die Grundlagen erlernt werden können.
Wenn jemand Fliegen lernt, setzt er sich auch nicht gleich in eine Walter Extra sonder fängt mit einen Trainer an. Hier bieten sich eben die Schöler- und Momofahrwerke an.
Sie sind innerhalb kürzester Zeit montiert, es gibt nicht viele Einstell- und Tuningmöglichkeiten.
Die Bodenfreiheit ist schnell und einfach eingestellt und maximal tauscht man die Distanzhülsen, um den Karosseriewackel zu begrenzen.
Das es weit bessere Fahrwerke gibt, wissen wir alle, aber „high end“ hat hier nichts zu suchen und führt die Idee einer Einstiegsklasse ad absurdum.
Ein weitere, extrem wichtiger, Punkt ist die Unterstützung der Einsteiger durch die erfahrenen Slotter. Das bedeutet auch,
seine eigenen Ambitionen zurücknehmen und den Einsteigern bestmögliche Unterstützung zu geben, sei es bei dem Aufbau das Fahrwerke, dem Schleifen der Reifen und auch sich mit den Einsteigern an die Bahn zu stellen und Tips zum Fahren zu geben. Nur so stellen sich bei den Einsteigern Erfolge ein und die Motivation zum Weitermachen bleibt erhalten.
Die meisten beherzigen dies auch, so z.B. Andi (alias TNT alias Schöler Paule alias Don Schöler). Andi gibt sein Wissen über die Schölerfahrwerke weiter, hilft bei dem Aufbau und dreht viele Runden mit den Autos andere zur deren Abstimmung.
Meine Wenigkeit macht das Gleich mit den Momofahrwerken, aber auch viele Andere helfen, wo sie können. Dadurch ist das Teilnehmerfeld bei den Rennen sehr dicht zusammen, es entstehen spannende Rennen und die Einsteiger werden nicht in Grund und Boden gefahren.
So sollte die Nachwuchsförderung aussehen, wobei der „Nachwuchs“ meist schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
Leider gibt es aber auch Slotter, die anscheinend nur ein Ziel kennen und das heißt: gewinnen um jeden Preis.
Und hier fängt das Dilemma an. Da wird das Reglement bis zum letzten ausgereizt (manchmal auch darüber hinaus) und hochwertigste Technik eingesetzt (siehe Vergleich Walter Extra und Trainer).
Dies hat letztendlich zwei mögliche Konsequenzen:
1. Es fangen alle an aufzurüsten. Um aber eine hochwertigste Technik in den Griff und damit letztendlich schell zu bekommen, ist viel Erfahrung notwendig. Also wird sich hier schnell der Frust einstellen und die Einsteiger werden aufgeben.
2. Die Slotter, welche diese hochwertigste Technik einsetzen und das Reglement bis zum letzten und darüber hinaus ausreizen, werden schlußendlich allen anderen dermaßen um die Ohren fahren, daß dies auch wieder zu Frust und letztendlich zur Aufgabe führen wird.
Eins ist klar, gewinnen tut jeder gerne, aber für mich ist ein Sieg, welcher auf gleichwertigem Material und fahrerischen Können beruht, tausendmal mehr wert, als einer, der nur auf überlegenden Material begründet ist.
Und in einer Einsteigerklasse, wo die Kluft des fahrerischen Könnens schon recht groß ist und eben durch den Einsatz einfacher Technik nicht noch weiter vergrößert werden soll, auch noch überlegendes Material einzusetzen und das Reglement bis zum letzten und darüber hinaus ausreizen, finde ich schon beschämend.
Fahrer, die so vom Ehrgeiz zerfressen sind, sollten sich andere Rennserien aussuchen.
Wie es letztendlich mit der Mini-z Rennserie weitergeht, liegt nicht in meinen Händen, sondern bei den Verantwortlichen dieser Rennklasse. Ich kann nur hoffen, daß sie im ursprünglichen Geiste weitergeführt wird und die vielen neuen Fahrer, die mit großen Engagement und Spaß an der Sache mitmachen, dabei bleiben.
In diesem Sinne und Grüße
Mof