GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

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erik
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GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

Beitrag von erik »

Acht hochkarätige Teams trafen sich zum Auftakt der GT-Masters-Langstreckenserie bei Hopfa Slot. Dass es derart spannend werden sollte, wagte man im Vorfeld wohl gar nicht zu hoffen. Und das Wort Langstrecke muss hier noch unterstrichen werden: bei einer Fahrzeit von 22 Minuten pro Spur, zweimal pro Rennen, werden physische und psychische Grenzen ausgelotet. Doch der Reihe nach:

Bereits der Mittwoch wurde von einigen Piloten zum Training genutzt, es wurde von einer flüssig und schön zu fahrenden Strecke, nicht allzu schwierig berichtet (haha … holt mal die letzten fünf Hundertstel! :mrgreen: )

Am Freitag offizielles freies Training ab 18:00 mit viel Fahrzeit, die Hausherren hielten sich vornehm zurück und überließen die Bahn den Weitgereisten. Aus der i-Sicht: bereits am Mittwoch (wurde berichtet) lagen die schnellsten Zeiten bei 7,5 Sek., „der andere Fahrer“ von Racing is Life kam mit dem GT-AM-Porsche auf 7,9. Der i schaffte dann mit dem Pro-Racer 8,0 und 8,1. :( Mit dem bereits am Freitag ausgegebenen Rennmotor ging es zwar etwas besser, aber „etwas“ ist immer noch weit weg von flüssig und schön: in vielen Kurvenkombinationen wird man das Gefühl nicht los, dass es besser hätte gehen können.

Die Teams:

Coyote Racing, Carlos & Heiko: zweifelsohne ein starkes Team, ob es aber bei zwei Heimteams für einen Podestplatz reicht? Wohl eher nicht, Platz vier bis sechs.

GS-Racing, Gerry und Sebastian: nach dem Galaauftritt von Seb beim letzten Sprint-Cup und Gerrys gewohnt unaufgeregt-starker Fahrweise wohl das am höchsten einzuschätzende Team der Sprint-Cup-Truppe, jedenfalls Podest.

Hopfa Slot 1, Harry und Kai: Die Jungs heißen sicher nicht umsonst „1“ – sind also die logischen Sieganwärter. (das nenn ich mal eine Vorlage)

Hopfa Slot 2, Karsten und Peter: der Zweier ist eben der Zweier, nehmt mir diese Einschätzung nicht übel. Sie werden als Home-Team aber sicherlich um einen Podiumsplatz mitreden.

Performance Racing 1, Chris und Michi: Chris´ neues Chassis konnte sich gegen Sebs “AM” in Forstern nicht durchsetzen, CH & MW (aufgemerkt: der DSC-Meister!) sind fahrerisch sicherlich top, konnten sich aber im Langstreckenbewerb letztes Jahr in Forstern auch nicht durchsetzen. Top-Drei ja, Sieg nein.

Performance Racing 2, Peter und Lukas: das Familienteam des Cheftechnikers der Performance-Truppe, besonders Lukas ist mir fahrerisch in den letzten Rennen sehr positiv aufgefallen, hat sich enorm weiterentwickelt. Und Papa Peter alias PP ist, wenn´s läuft, ohnehin für einen vorderen Mittelfeldplatz immer gut. Platz vier bis sechs.

Racing is Life, Sven und Erik: die beiden sind immerhin die (Einzel-)Sieger der letzten drei Münchner-Porsche-GT2-Serien und auch sonst in diversen Klassen immer wieder mal für vordere Plätze gut. Doch die Corvette ist sichtlich in die Jahre gekommen und die Trainingszeiten waren nicht berauschend, also wird tiefgestapelt: wir fahren nur zum Spaß und werden ebenfalls schlechtesten Falls Sechste.

Slot Racers München: Günter und Daniel sind schwer einzuschätzen, im Training zeigt die Kurve eindeutig nach oben, über die Distanz wird´s wohl nicht ganz reichen. Also ganz klar: vorderes Mittelfeld, Platz vier bis sechs!

Defekte, Ausfälle und Reparaturen sind in dieser Betrachtung natürlich nicht berücksichtigt. Ein klarer Sieganwärter, insgesamt vier Teams, die als gut genug für die Top-Drei einzuschätzen sind und vier Teams, die als gut genug für „das vordere Mittelfeld“ gelten – wer wird hier nach dem Rennen wohl die hinteren Ränge der Tabelle füllen?


Kurzer Einblick ins Trainingsgeschehen / Teamleben am Beispiel von Performance-Racing 2:
Teamchef PP packt aus, Lukas fährt den Renner und diverse Reifensätze ein.
PP will wissen, wie es geht, Lukas fordert mehr Grip. PP schraubt, Lukas fährt.
PP will wissen, wie es geht, Lukas fordert mehr Speed. PP schraubt, Lukas fährt.
PP will wissen, wie es geht, Lukas fordert ein aggressiveres Set-up. PP schraubt, ....
Zu Trainingsende ist klar, das Set-up ist gefunden, die Zeiten passen. Fürs Rennen beginnt man mit weniger Grip, der kommt im Rennverlauf ohnehin. So riskiert man anfangs nicht allzu viel und ist am Ende bei der Musik, die Trainingszeiten lassen sogar auf eine Überraschung hoffen!


Zweigeteiltes Quali:

Die schnellste von drei Runden auf Spur rot gilt für die Startaufstellung des Sprintrennens, das Ergebnis des Sprintrennens als Startaufstellung für die Langstrecke.

Schnellste Runde:
  • PR 1: 7,407s
    HS 2: 7,651s
    HS 1: 7,656s
    GS: 7,679s
    RiL: 7,710s
    Coy: 7,744s
    PR 2: 7,753s
    SRM: 7,795s
Für den ersten Lacher des Tages sorgte gleich die zweite Gruppe beim Start zum Sprintrennen: Frühstart für das gesamte Feld, gleich ein paar Chrashes und Chaosphasen, sehr professionell, Jungs!

Ergebnis Sprint:
  • PR 1: 62,44 Rd.
    HS 1: 61,03 Rd.
    HS 2: 61,00 Rd.
    Coy: 60,92 Rd.
    RiL: 60,62 Rd.
    GS: 60,62 Rd. (Sehr fair, danke Bepfe, dass die hinter uns gereiht wurden!)
    SRM: 60,58 Rd.
    PR 2: 59,06 Rd.
Die Überraschungen der Qualifikation waren zweifelsohne die Überlegenheit von PR 1 und dass es GS nicht in die erste Gruppe geschafft hat. Sechs Teams innerhalb einer halben Runde! Bei PR 2 wusste man, dass der Rückstand noch dem Start-Set-up geschuldet war, soweit also alles in trockenen Tüchern.

Endlich Start zum Rennen, zwei Mal vier Mal zweiundzwanzig Minuten, alles klar?? Auf Grund der Länge der Stints entschieden sich die meisten für eine Strategie Spur 1 + 4 und Spur 2 + 3, um Doppelstints zu vermeiden.

Die zweite Gruppe eröffnet das Rennen, RiL legt gleich eine Reparaturrunde ein (Heckspoiler befestigen). Man merkt die Nervosität im Feld, es gibt etliche Ausrutscher und Chaosphasen, aber alles verläuft glimpflich. Nach fünfzehn Minuten Fahrzeit machen sich erste körperliche Schwächen bemerkbar, die Reglerhaltung muss teilweise geändert werden. GS hält sich höchst professionell aus allen Scharmützeln ´raus und gewinnt die Gruppe.
  • GS: 672,93 Rd.
    RiL: 670,38 Rd.
    SRM: 668,25 Rd.
    PR 2: 660,15 Rd.
Im Anschluss startet die erste Gruppe ihren ersten Turn, und schnell wird klar: das ist eben die erste Gruppe: nahezu fehlerfrei donnern die vier über die Piste. PR 1 zieht unaufhaltsam davon, dahinter fliegen Coyote und HS 1 und 2 im Formationsflug über die Piste: Slotracing vom Feinsten! Nach dreißig Runden lassen die Zeiten von PR 1 etwas nach, nicht beunruhigend, aber doch: sind es die Reifen, ist es der Motor oder doch „nur“ Taktik? In Folge können auch HS 1 und HS 2 das Tempo von Coyote nicht mehr ganz mitgehen und müssen abreißen lassen. Auf den Rängen wird bereits gerechnet: für GS wird sich der Aufstieg in die erste Gruppe ausgehen! Die Spannung steigt in den letzten Minuten, der Großrechner bei RiL berechnet: es geht sich ums ..... nicht aus! Und dann am Zielstrich die Überraschung: beide Hopfa Slot-Teams schaffen den Gruppenerhalt nicht!!
  • PR 1: 684,54 Rd.
    Coy: 676,79 Rd.
    HS ?: 669,26 Rd. (Herzlichen Dank an die Rennleitung, auf der Ergebnisliste steht nur „Hopfa Slot“ -
    HS ? 669,21 Rd. … - dann ist wohl das Anzeigefeld „ausgegangen“ … )
Eine beruhigende Novität, eingeführt aus den Austrian Le Mans-Prototype-Series: zwischen den Turns gibt es fünf Minuten pro Team für technische Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Fahrzeugen (Reifenwechsel ausgenommen).

Somit geht es in die zweite Runde des Tages und beide Hopfa Slot-Teams kommen in den (körperlich!) zweifelhaften Genuss, beide Turns direkt aufeinander fahren zu müssen. Die zweite Gruppe legt los, und man kann sich vorstellen, was los ist, wenn auf einer vierspurigen Bahn vier Teams rundenlang jeweils 7,8 fahren! Spannung pur! SRM verliert fünf Runden, um Reifen zu wechseln. Und man ist anschließend deutlich schneller als die Konkurrenz! Schon zu Mitte des zweiten Turns sehen sich die Aufsteiger aus Turn eins wieder als Absteiger, lange Gesichter in der Box.
Dann ereilt der Defektteufel PR 2: das Auto unfahrbar, ein langer Boxenstopp für Reifenwechsel und Reparatur, das ist besonders nach dem vielversprechenden Auftritt im Training schwer verdauliche Kost. Doch PP und Lukas lassen sich die Moral nicht nehmen, trotz über einhundert Runden Rückstand fahren sie weiter und halten die Spur sauber. Szenenapplaus von den Kollegen. SRM kann die Gruppe gewinnen, und HS 1 und 2 sind (nach akrobatischen „Entkrampfungseinlagen“ durch Kai) wiederum nur einen Wimpernschlag voneinander getrennt! (wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage - danke, Kai! :wink: )
  • SRM: 671,35 Rd.
    HS ?: 669,31 Rd. ….. siehe oben, ….
    HS ?: 669, 07 Rd.
    PR 2: 506,78 Rd.
Start Turn Nr. 2 für die erste Gruppe: Klar ist, nur ein Defekt kann PR 1 noch stoppen. Und auch Carlos und Heiko scheinen unantastbar, schnell, fehlerfrei. GS und RiL wissen, dass sie praktisch mit dem Rücken zur Wand stehen und gegen SRM, HS1 und HS2 schwere Kaliber als Wettbewerber um einen Platz „im vorderen Mittelfeld“ haben! Doch zum Start: vier Fahrzeuge donnern los, jeder rundenlang mit 7,7, man weiß aus Erfahrung, wie lange so etwas gut geht: Nicht seeehr lange. Als ersten erwischt es Heiko, als zweiten den i, dann gleich nochmal, und schon sind eine oder zwei Runden eingefangen. So wird das jedenfalls nix! Fahrerwechsel, dann gleich der Schreck bei RiL: Krämpfe bei Sven nach wenigen Runden! Doch der kriegt sich wieder und hat jetzt zwanzig Minuten Zeit, Zentimeter um Zentimeter auf GS und Coyote aufzuholen.
Über Performance 1 (die Armen!) spricht schon keiner mehr: auf weiß gleich schnell, auf den restlichen Spuren zwei Zehntel schneller als der Rest, Schumacher, Vettel, Ferrari und Mercedes in Personalunion! Doch auch die Taktiker bei GS und RiL wissen: mit diesen Zeiten ist das „vordere Mittelfeld“ bzw. bei GS sogar das Podium gesichert.
Im dritten Stint keine Veränderung, der i verliert nochmal eine halbe Runde auf Gerry, PR1 vorne weg und Coyote „is uns wurscht“, die sind ebenfalls „entschwebt“! Letzter Stint: Michi auf grün führt zum letzten Mal eindrucksvoll vor, wie´s geht. Seb muss auf weiß (die langsamste Spur?), Sven fährt rot und Carlos blau. Die Plätze eins und zwei scheinen fixiert (Defekte?), für GS geht es nach wie um drei und für uns ums vordere Mittelfeld. Ist Sven wieder fit? Der Großrechner bei RiL errechnet: können pro Runde 12 Hundertstel auf GS aufgeholt werden, wird es für die ganz, ganz knapp. Der Taktiker bei GS wiederum weiß aber: da ist schon nichts mehr möglich, P3 ist fixiert. Und für Carlos ist jedenfalls klar: P2 heimfahren, nix anbrennen lassen, keine Fehler machen! Seb fährt sauber. Sven auch, muss aber attackieren, holt mal zwei Zehntel, mal nix, mal ein Zehntel, mal nix, wieder zwei, ..... Das geht sich grad aus oder halt auch grad nicht! Michi auf grün merkt davon wahrscheinlich wenig, fährt einsam (so, das habt´s jetzt davon!), Carlos auf blau macht sich so dünn wie nur möglich, wenn Sven vorbei will. Drei Minuten vor Schluss leuchtet erstmals die „3“ (Gesamtstand) für Spur rot auf, jetzt nur keinen Fehler und kein Missgeschick mehr!
  • PR 1: 686,36 Rd.
    RiL: 675,13 Rd.
    Coyote: 673,15 Rd.
    GS : 671,40 Rd.
Einig sind sich nach diesem Rennen alle: wenn das keine Werbung fürs Slotracing war, was ist dann Werbung?
Besonderer Dank an die Jungs von Hopfa Slot für die Ausrichtung, Bewirtung, Kuchen, Tränke, .....

Gesamtergebnis:
  • Performance Racing 1 mit Chris und Michi: 684,54 + 686,36 = 1.370,90 Runden
    Coyote Racing mit Carlos und Heiko: 676,79 + 673,15 = 1.349,94 Runden
    Racing is Life mit Sven und dem i: 670,38 + 675,13 = 1.345,51 Runden
    GS-Racing mit Gerry und Seb: 672,93 + 671,40 = 1.344,33 Runden
    Slot Racers Munich mit Günter und Daniel: 668,25 + 671,35 = 1.339,60 Runden
    Hopfa Slot 1 mit Harry (hol schon mal den Wagen) und Kai: 669,21 + 669,31 = 1.338,52 Runden
    Hopfa Slot 2 mit Karsten und Peter: 669,26 + 669,07 = 1.338.,33 Runden
    Performance Racing 2 mit Peter und Lukas: 660,15 + 506,78 = 1.166,93 Runden
Und wie immer gibt es auch diesmal eine besondere Erwähnung, die Trophäe für
the Men of the Race“, die Sieger der Herzen, die trotz Defekt Hohe Moral bewiesen haben: Lukas und Peter, Performance Racing 2!


LG aus dem Presseturm,

der i

Für Technik-Freaks: RiL fährt Corvette auf Performance, 42er Spurzahnrad, Scaleauto Procomp3, Startdurchmesser 27,2mm, nach Rennende 26,8mm, Bodenfreiheit am Start 1,8mm
Gerry#50
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Re: GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

Beitrag von Gerry#50 »

Wow, was für ein Bericht. Alleine dafür hast du den dritten Platz mehr als verdient.
Nochmals Gratulation an die drei Erstplazierten und vielen Dank an alle Teilnehmer, insbesondere an die Jungs von Hopfaslot für diesen Event.
Team GS-Racing
If everything seems under control, you're just not going fast enough.
(Mario Andretti)
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coyotecarlos
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Re: GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

Beitrag von coyotecarlos »

Hi Erik,
Kompliment für den super Bericht.
Weiter so.
Grüße
Carlos
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chris
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Re: GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

Beitrag von chris »

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Grüße Chris
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Re: GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

Beitrag von chris »

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Re: GT-Masters Langstrecke bei Hopfa Slot, 25.4.2015

Beitrag von chris »

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